Simvalley MOBILE SP-2X.SLIM: „Das dünnste Smartphone der Welt“ angeschaut

Marcel Am 15.01.2014 veröffentlicht Lesezeit etwa 6:54 Minuten

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In den vergangenen Wochen konnte ich mir das SP-2X.SLIM von Simvalley MOBILE, respektive Pearl, genauer anschauen. Das Smartphone mit Android wurde auf der IFA 2013 mit seinen knappen 6 Millimetern als das dünnste Smartphone der Welt angeteasert. Noch dazu soll es potente Hardware und eine hochwertige Verarbeitung aus Aluminium geben, das alles zu einem Pearl-typischen Kampfpreis. Ob die Versprechen gehalten werden können und wie sich das Smartphone in meinem kleinen Testlauf so schlug, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen. Info vorab: Ich habe das ein oder andere Mal etwas verwundert dreinschauen dürfen…

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Technische Daten

Die technischen Daten sind natürlich aufgrund des Preises nicht in der obersten Liga anzusiedeln und erst im Alltag wird man erkennen können, ob das Gerät etwas taugt oder nicht – dennoch hier einmal die reinen Daten des Gerätes:

  • Display: 4 Zoll AMOLED-Display, 640 x 360 Pixel (182 ppi)
  • CPU: Cortex A7 Dual-Core mit 1,3 GHz
  • Arbeitsspeicher: 512 MB RAM
  • Interner Speicher: 3 GB (frei: etwa 1,8 GB), kann und sollte mit microSD-Karten erweitert werden
  • Hauptkamera: 5 Megapixel
  • Frontkamera: 2 Megapixel (interpoliert)
  • Konnektivität: HSPA, WiFi, Bluetooth 4.0, GPS
  • Sensoren: Bewegungs-, Annäherungs- und Lagesensor
  • Akku: 1300 mAh, Li-Ion
  • Abmessungen: 122 x 59 x 5,88 Millimeter
  • Gewicht: 120 Gramm

Lieferumfang

Der Lieferumfang könnte aufgrund des Preises wie auch die Hardware an sich ordentlich abgespeckt daherkommen, tut es aber nur bedingt, denn man findet alles das, was man sich so erhofft vorzufinden: Neben dem Smartphone samt Akku also auch ein Netzteil, ein USB-Kabel, Kopfhörer und den üblichen Papierkram. Sogar ein Schraubenzieher Schraubendreher findet sich in der Verpackung – aber zu dem kommen wir im nächsten Abschnitt, lassen wir es an dieser Stelle erst einmal bei dieser Information.

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Erscheinungsbid & Haptik

Nimmt man das SP-2X.SLIM das erste, zweite und dritte Mal in die Hand, kommt sofort ein kleines „Wow“-Erlebnis auf. Das Gerät wirkt nicht nur extrem dünn, mit seinen 5,88 Millimetern ist es das auch auf dem Papier, auch wenn das Vivo X3 nochmals 0,08 Millimeter dünner ist. Das verbaute 4 Zoll Display ist ebenfalls kein riesen Klopper und dürfte vielen inzwischen sicherlich zu klein sein, durch die kompakten Abmessungen und der äußerst geringen Dicke ist das Gerät aber ein wahrer Handschmeichler.

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Dieses Gefühl wird noch dadurch verstärkt, dass man, mit Ausnahmen eines schmalen Balkens an der Ober- und Unterseite der Rückseite, Aluminium verbaut hat, was sich sehr wertig anfühlt. Es lässt sich nichts verbiegen oder eindrücken, auch die Ränder sind sauber verarbeitet und Spaltmaße müssen schon wirklich gesucht werden.

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Seitlich links finden wir dabei die Lautstärkewippe vor, an der Oberseite gibt es dann den Powerbutton und den Micro-USB-Anschluss. Auf den Kopfhörerausgang musste man hierbei wie bei ähnlich dünnen Geräten verzichten, platzmäßig ist er einfach nicht drin, sodass man entweder auf die beigelegten Kopfhörer mit Micro-USB oder einem entsprechenden Adapter zurückgreifen muss.

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Die SIM-Karte lässt sich über einen seitlichen Einschub einlegen, als Typ kommt hierbei die inzwischen übliche MicroSIM zum Einsatz. Anders hingegen sieht es mit der MicroSD-Karte aus. Möchte man diese Einlegen, sollte man sich ein paar Stunden Zeit nehmen, denn dies könnte in ordentlich Gefrickel ausarten, da hierzu der Akkudeckel abgeschraubt werden muss. Dies hört sich leichter an als es ist: Die vier Schrauben lassen sich zwar ohne Probleme herausdrehen und auch der Akkudeckel lässt sich ohne größere Probleme entfernen, allerdings muss man auch die beiden Kunststoffkappen und auch die Kamera vom Gerät lösen – wobei es hierbei passieren kann, dass sich die Lautstärkewippe und der Powerbutton herausfallen und diese wieder in Frickelei eingelegt werden müssen. Man ist manchmal echt kurz davor, das ganze Teil an die Wand zu klatschen – so ein Gefriemel ist definitiv nichts für meine Innere Ruhe. Hätte man ein wenig anders lösen können, wobei der ein oder andere solche Bausätze sicherlich schon in der Kindheit gerne gehabt hätte.

Das aber wäre an der Haptik und dem Design der einzige Kritikpunkt, da die restlichen Punkte absolut spitze sind – in dem Punkt wäre das SP-2X.SLIM fast schon mein Lieblingsgerät geworden.

Display

Wie erwähnt ist im SP-2X.SLIM ein 4-Zoll-Display verbaut, welches mit 360 × 640 Pixeln auflöst – was in heutiger Zeit durchaus recht wenig sein dürfte, aber schlimmer klingt, als es ist. In Sachen Bildern ist die Auflösung ausreichend, erst bei Texten kann man Pixel erkennen, es gibt hier aber Displays, bei denen die gesamte Darstellung wesentlich grobkörniger ist. Daher ist die Auflösung natürlich bei Weitem nicht perfekt, aber durchaus in Ordnung für diese Preisklasse.

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Wie von AMOLED-Displays gewohnt sind die Farben kräftig und recht natürlich, schwarz ist wirklich schwarz. Auch in Sachen Helligkeit gibt man sich keine Blöße, auf maximaler Stufe ist es hell genug, sodass auch Sonneneinstrahlung keine Sache ist, bei der das Gerät unbenutzbar wird. Ein weiterer Vorteil des AMOLED-Display ist die Blickwinkel-Stabilität, welche auch bei diesem Display sehr gut ist. Alles in Allem dürfte lediglich die Auflösung einer kleiner Kritikpunkt darstellen.

Kamera

Nehmen wir uns einmal die Kamera des Gerätes vor. Diese sitzt, wie man schon auf den Bildern erkennen konnte, oben rechts auf der Rückseite und nimmt Bilder mit 5 Megapixel auf. In der freien Natur und bei ausreichender Menge an Sonnenlicht macht die Kamera durchaus für Schnappschüsse brauchbare Bilder, unter Kunstlicht wirken diese ein wenig milchig und verwaschen, aber auch diese Bilder dürften für die schnelle Information via WhatsApp, Facebook und Co. ausreichend sein.

Schwierig wird es erst bei Low-Light- und Nacht-Aufnahmen, denn um die kompakten Abmessungen des Gerätes möglich zu machen, hat SimValley hierbei auf einen LED-Blitz verzichtet. Kein Licht vorhanden? Dann gibt es eben kein Licht. Somit sind Aufnahmen während der Dämmerung oder der Nacht zwar möglich, aber eigentlich für nichts zu gebrauchen – was aber eben nicht „gewollt, aber nicht gekonnt ist“, sondern aufgrund des fehlenden Blitzes eben in Kauf genommen wurde.

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Videos werden mit 1280 × 720 Pixeln aufgenommen, ein entsprechender optischer Bildstabilisator fehlt natürlich. Von daher reichen Videos allenfalls als Erinnerungshilfe für Ausflüge oder Saufabende, denn wie auch bei den Bildern sind nicht nur die Farben blass oder teilweise verschwommen, sondern auch gerade bei kleinsten Bewegungen verwackelt – um es einmal nett zu sagen.

Kleiner Hinweis: Um Bilder und Videos aufzunehmen muss man zwangsläufig eine MicroSD-Karte in das Gerät hineinlegen, anderenfalls verweigert die Kamera-App ihren Dienst.

Lautsprecher

In Sachen Lautsprechern so hat man hier einen Mono-Lautsprecher verbaut, welcher für Sprachanrufe mit Freisprecheinrichtung sicherlich ausreichend ist. Musikgenuss ohne Kopfhörer lässt aber nicht nur Bass und Tiefen vermissen, gerade bei maximaler Lautstärke aber verzerrt und klirrt der Lautsprecher doch schon recht deutlich. In Sachen Telefonie ist die Gesprächsqualität auf beiden Seiten durchaus in Ordnung, lediglich die maximale Lautstärke empfinde ich als etwas zu leise, gerade in etwas unruhigeren und lauteren Umgebungen wird es schwer, den Gesprächspartner hören zu können.

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Akku

Der Akku ist durch das abnehmbare Rückcover wechselbar, auch wenn dies ebenso mit der beschriebenen Fummelei einhergeht. Der verbaute Akku kommt mit 1300 mAh daher, durch das vergleichsweise kleine Display klingt dies aber schlechter, als es eigentlich ist. Die reine Standby-Zeit liegt bei etwa 10-11 Tagen, als reine Nutzungszeit schwankte es bei mir so zwischen drei bis vier Stunden – ist natürlich sehr abhängig vom Nutzer und dessen Nutzungsverhalten, im Grunde schafft der durchschnittliche Nutzer aber einen Tag, bevor das Gerät dann über Nacht doch wieder an die Steckdose sollte.

Arbeitsgeschwindigkeit & Software

Von Haus aus kommt das SP-2X.SLIM mit installiertem Android 4.2.2 zu dem potentiellen Käufer, was natürlich einige Features vermissen lässt – aber dafür gibt es bekanntlich den Play Store, welcher sich ohne Einschränkungen nutzen lässt. Dafür aber verzichtet man völlig auf eine eigene Oberfläche oder eigene Apps, lediglich die Google-eigenen Apps sind vorinstalliert.

Durch die Homescreens, dem Drawer und den Einstellungen rennt das System recht ordentlich, auch alltägliche Apps wie Browser, Kamera, Kalender, WhatsApp, Facebook und Co. laufen flüssig und eigentlich ohne größere Probleme – sobald die Apps jedoch komplexer werden, kommt der Cortex A7 mit seinen 1 GHz leicht ins Stottern, der recht geringe Arbeitsspeicher von 512 MB tut da natürlich sein übriges zu. Hier wäre sicherlich ein Update auf Android 4.4 KitKat wünschenswert, da Google hier ordentlich optimiert hat und groß verkündet hat, dass dies auch auf Geräten mit 512 MB flüssig laufen soll.

Fazit

Ein Fazit zu dem Gerät abzugeben ist gar nicht mal so einfach. Klar, das SP-2X.SLIM hat eine Reihe an Kritikpunkten: Da wäre das frickelige Einlegen einer MicroSD-Karte, die sehr durchwachsene Kamera samt des fehlenden LED-Blitzes, die lediglich 512 MB RAM und natürlich das Display, welches jedoch durchaus noch in Ordnung ist. Dafür aber ist das Gerät richtig gut verarbeitet, das Aluminium fühlt sich wertig an, das Gerät liegt perfekt in der Hand und das Display kommt in Sachen Farbdarstellung, Helligkeit und Blickwinkel mit den für AMOLED sehr guten Werten daher. So zieht das SP-2X.SLIM gegenüber dem Motorola Moto G, welches in der gleichen Preisklasse liegt, in Sachen technischen Daten sicherlich den Kürzeren, kann aber im Vergleich zu diesem in Sachen Verarbeitung und Display (außer die Auflösung) punkten.

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Das Simvalley MOBILE SP-2X.SLIM ist definitiv kein Griff ins Klo, sondern es kommt darauf an, was ihr mit dem Gerät machen wollt und was es können muss. Geht es nur um’s Erreichbar sein, dem gelegentlichen Surfen im Web oder in diversen sozialen Netzwerken und dem Zeitvertreib mit dem ein oder anderen Casual Game, so ist das SP-2X.SLIM durchaus in der engeren Wahl – vor allem dann, wenn ihr dazu noch viel Wert auf einen wahren Handschmeichler legen solltet, denn das ist das Smartphone definitiv.

Dieser Artikel wurde mir vom Hersteller als Testmuster zur Verfügung gestellt. Mehr Infos

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