[WTF des Tages] Smombie-Alarm: Stadtwerke Augsburg testet Boden-Ampeln für Smartphone-Nutzer

Marcel Am 21.04.2016 veröffentlicht Lesezeit etwa 2:14 Minuten

boden-ampeln-augsburg

Das Smartphone ist aus unserer heutigen Zeit und vor allem unseren Händen gar nicht mehr wegzudenken. Während es in den heimischen vier Wänden völlig egal und in Gemeinschaft mit anderen Leuten maximal unhöflich ist, sieht es im Straßenverkehr aber schon anders aus. Denn auch auf dem Gehweg schleichen sich inzwischen immer mehr „Smombies“ herum – jenen Störfaktoren, die dauerhaft mit dem Smartphone in der Hand und mit gespanntem Blick auf eben dieses durch die Weltgeschichte tingeln. Laut der DEKRA sind dies inzwischen 17% der Fußgänger, wobei hier auch das reine Musikhören eingezählt wurde – dennoch sind rund 8% damit beschäftigt, Nachrichten zu schreiben, was meiner Meinung nach einer der größten Ablenkungsfaktoren darstellt. Schonmal versucht, an solch einem vorbei zu kommen? Wird schwierig, denn nicht selten wechseln sie auf dem Gehweg gerne mal die Seite. Ist aber nur nervig, im Gegensatz zu einem für andere belustigenden Date mit Laternen, Mülleimer und Co.

Ganz anders sieht es hingegen aus, wenn es Einfahrten oder gar Straßen zu überwinden gilt, denn auch hier lassen immer mehr Passanten nicht den Blick vom Smartphone und auch rote Ampeln werden so gerne mal „übersehen“. Erst im März wurde ein 15-jähriges Mädchen in München von einer Straßenbahn mitgeschleift, als sie – in Kombination mit Ohrenstöpseln – auf ihr Handy geschaut und so nicht die heranfahrende Straßenbahn bemerkt hat. Die Stadtwerke Augsburg haben sich dazu nun etwas einfallen lassen und an zwei Straßenbahnhaltestellen, die hauptsächlich von Schülern und Studenten benutzt werden, Ampeln installiert, deren LED-Leuchten in den Boden eingelassen sind. Sobald sich eine Straßenbahn der Haltestelle nähert und die normalen Lichtzeichenanlagen auf Rot schalten, fangen auch die Boden-LEDs an rot zu blinken.

Auf diese Weisen sollen die Lichtsignale auch für Fußgänger, die ihren Kopf eben herunter in Richtung des Smartphones halten, sichtbarer sein. Ob es funktioniert? Dies wird sich eben in den kommenden Wochen und Monaten zeigen – es handelt sich hierbei eben erst einmal nur um einen Test. Nun bin ich selbst einer, der unterwegs mit In-Ear-Kopfhörern durch die Weltgeschichte fährt und läuft (allerdings würde ich ankommende Krankenwagen zum Beispiel hören), der Blick selbst ist aber doch frei. Natürlich wird hin und wieder mal getippt, hierbei bleibe ich aber an der Seite stehen – erstens weil ich es gar nicht anders hinbekomme, zweitens aus Gründen der eigenen Sicherheit.

Im Auto und auf dem Fahrrad ist das Smartphone in der Hand schon seit jeher mit einem Bußgeld behaftet – und das nicht ohne Grund, auch wenn die Übeltäter gerne mal etwas anderes behaupten, Bullshit. Klar ist das ganze für Fußgänger schon schwieriger zu Differenzieren, meiner Meinung nach sollte die aktive Nutzung des Smartphones aber auch hier zumindest beim Überqueren von Straßen und anderen Übergängen mit einem Ordnungsgeld belegt werden – wenn schon die ganzen Aufklärungsfilmchen aus den letzten Monaten ein wenig verpuffen. Wäre nicht nur deutlich günstiger, als sämtliche Straßenübergänge mit derartigen Boden-Ampeln zu versehen – sondern man würde auch mal wieder (wenn auch nur kurz) etwas von seiner Umwelt mitbekommen, deutlich wertsteigender… Oder was meint ihr?

Quelle & Bild SZ via SmartDroid

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